Als 1975 der AC Reute e.V.
gegründet wurde, war man gespannt, wie sich der Verein in den nächsten Jahren
musikalisch entwickeln wird. Nach 25 Jahren möchten wir nun auf diese Frage
eine Antwort geben.
Mit Gottfried Kretschmer aus Bahlingen holte man sich damals als Dirigenten einen jungen, engagierten Musiklehrer, der ein Haupt- und Jugendorchester aufbaute und später auch die Jugendausbildung von Herrn Asal übernahm. Durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine Fähigkeiten als Musiklehrer erreichten die Spieler ein musikalisches Niveau, mit dem bei den jährlich abwechselnden Wertungsspielen des Deutschen Harmonika-Verbandes e.V. / Bezirk Breisgau für Solo und Duo bzw. Orchester und Ensemble immer beachtliche Leistungen erzielt wurden.
Ein ganz besonderes Erlebnis
für das Hauptorchester waren sicherlich die beiden Teilnahmen am
Internationalen Akkordeon Festival in Innsbruck in den Jahren 1986 und 1989,
bei denen allerdings der olympische Gedanke im Vordergrund stand.
Neben der Begabung, dem
Fleiß der einzelnen Spieler und der effektiven Orchesterarbeit ist für den
musikalischen Erfolg immer die vorbildliche Kameradschaft zwischen den
einzelnen Spieler/innen und zum Dirigenten wichtig gewesen. Gerade Gottfried
Kretschmer hat hierauf immer Wert gelegt – und Arbeit und Privates nie strikt
getrennt. Beweis hierfür sind gemeinsame Urlaube und Ausflüge nach Frankreich,
die immer ein Reiseerlebnis waren.
So bildete sich auch neben
anderen Spielgruppen ein Ensemble, das über viele Jahre hinweg bestand und bei
Kretschmer zu Hause probte. Dieses hatte mit den Jahren einen festen Platz im
Programm unserer beiden Jahreskonzerte. Einer der unstreitigen Höhepunkte war
die Aufführung der „Arlesienne Suite“, zu den Dias von der schönen Stadt Arles
in Südfrankreich gezeigt wurden. Bemerkenswert ist hierbei, dass die
Ensemblemitglieder gemeinschaftlich hierfür nach Arles gereist sind, um diese
Bilder selbst aufzunehmen.
Auch zu anderen Akkordeon-
und Handharmonika- Vereinen pflegte der ACR ein gutes Verhältnis. Neben
Verbindungen zum AC Bahlingen und dem Handharmonika Verein Denzlingen entstand
zu den Amicales des Accordionistes d’ Illzach im Elsass eine intensive
Freundschaft. So wirkte der Akkordeon-Club Reute immer wieder bei Konzerten in
Illzach mit, und man überschritt die Grenze, um bei den jährlichen
Wertungsspielen in Illzach teilzunehmen. An dieser Stelle grüßen wir unsere
Freunde aus dem Elsass herzlich.
Das hauptsächliche Ziel des ACR war stets, das Können der einzelnen Orchester und Spieler anderen Menschen darzubieten und diese an den Reizen der Musik teilhaben zu lassen. So hat der Verein pro Jahr zahlreiche Termine, bei denen insbesondere den Bürgern von Reute Gelegenheit hierzu gegeben wird. Seit Beginn der Vereinsgeschichte veranstaltet der ACR jeweils im Frühjahr ein Abendkonzert und am 2. Advent das traditionelle Adventskonzert, bei dem im adventlichen Programmteil mit anschließendem Nikolausbesuch die Besinnlichkeit der vorweihnachtlichen Zeit unterstrichen wird.
Da für die Konzerte und für
die Teilnahme an Wertungsspielen ein intensives Training notwendig ist, findet
jährlich ein Probewochenende statt. Dabei bereitet sich das Hauptorchester an
1½ Tagen mit Orchesterarbeit und Stimmproben vor.
Neben der Unterstützung der
Konzerte benachbarter Akkordeon- und Handharmonikavereinen spielt der
Akkordeon-Club gerne bei Festen und Feiern der Reutemer Vereine, einschließlich
der Feuerwehr und der Kirchengemeinde.
Auch scheute sich der
Akkordeon-Club nicht, einige Jahre in den Schwarzwald zu fahren, um z.B. in
Hinterzarten oder Menzenschwand Kurkonzerte zu geben. Überrascht waren wir
damals, als einige Konzertbesucher nach einer eigenen CD oder Musikkassette
fragten. Heute sind wir da natürlich ein Stück weiter und haben
mittlerweile die CD „Misteriosa“
aufgenommen. Sie entstand als Live-Mitschnitt beim Frühjahrskonzert 1998 und
wurde von Rudolf Seth produziert.
Passive Mitglieder sind für
jeden Verein von großer Bedeutung. Als Dankeschön für ihre Unterstützung haben
wir es uns zur Aufgabe gemacht, ihnen mit einem Ständchen zu runden
Geburtstagen (ab dem 50. Geburtstag) eine Freude zu bereiten.
Das Hauptorchester gratuliert auch jedem/jeder Spieler/Spielerin zum 18. Geburtstag, zur Hochzeit und zu anderen besonderen Anlässen. Da die Geburtstagsständchen den Spieler/Spielerinnen immer stets in guter Erinnerung bleiben, kommt es in letzter Zeit immer öfter vor, dass auch zu anderen runden oder halbrunden Geburtstagen eingeladen wird.
Auch in der Akkordeon-Musik
gibt es Trends und Veränderungen. Um diese aufzunehmen und sein Wissen und
seine Fähigkeit zu vertiefen, nehmen jährlich verschiedenen Spielerinnen und
Spieler an Fortbildungslehrgängen des Bezirks teil. Dies sind z.B. die B-, C-, und D-Lehrgängen, mit denen unter
anderem die Befähigung zum Stimmführer oder Ausbilder bis hin zum Dirigenten
erlangt werden kann, sowie Bass-, Elektronium- und Schlagzeuglehrgänge. Um sich
auch im Deutschen Harmonika Verband e.V.
zu engagieren, hat der ACR einige dieser Lehrgänge sowie Bezirksversammlungen
in Reute ausgerichtet.
Diese technische
Entwicklung, die es in der Akkordeon-Musik ebenfalls gibt, war für den ACR
immer ein Thema. Neuerungen für die Orchester wurden immer wieder aufgegriffen
und moderne und neuartige Instrumente angeschafft. So ist der ACR mittlerweile
im Besitz von drei Bassinstrumenten und drei Elektronien, zweier Pauken,
verschiedenen Perkussionsinstrumenten sowie eines Schlagzeuges. Auch das
Keyboard ist aus verschiedenen Musikstücken nicht mehr wegzudenken.
Letztlich hat der Verein großes Glück, dass die einzelnen Spieler mit der Zeit interessiert waren und auch die Möglichkeit hatten, größere, bessere aber auch weitaus teuere Akkordeons anzuschaffen. So ist das Hauptorchester überwiegend mit Morinos der Firma Hohner bestückt, die dem Orchester einen unvergleichlichen Klang geben. Vergleicht man diese Instrumente mit einem Auto, so wären diese in der Oberklasse anzusiedeln: Die Kosten für ein solches Instrument liegen derzeit zwischen 10000 und 15000 Mark und werden ausschließlich von den Spielern getragen.
Wer den Akkordeon-Club
kennt, weiß, dass das Repertoire des Orchesters sehr breit ist und neben
volkstümlichen Märschen und Walzern sowie Musicals und Pop auch konzertante und
klassische Musik gespielt wird. Seit Florian Siegel 1996 den Dirigentenstab von
Gottfried Kretschmer übernommen hat, liegt ein Schwerpunkt der Musikauswahl im
aktuellen Pop, was dem immer noch recht niedrigen Durchschnittsalter der beiden
Orchester entgegen kommt. Mit dem „Ur-Riddemer“ Florian Siegel hat der ACR
wieder einen weiteren Aufwind erfahren. Ganz besonders stolz ist der Verein,
dass er aus den eigenen Reihen gediehen ist und er dem Verein nun als Dirigent
weiterhin zur Verfügung steht.
In den letzten 25 Jahren hat sich gezeigt, dass neben allen begünstigenden Einflüssen Spaß und Freude beim Musizieren dazugehören, und das haben wir beim ACR! Wir hoffen, dass Sie daran teilhaben und wir Ihnen mit unserer Musik weiterhin Freude bereiten können.